Im 16. Jahrhundert wurden bei einem Hausbrand die vollen Wassereimer noch durch Menschenketten von den Wasserquellen zum Brandherd gereicht. Daher bedeutete ein Feuer meist das Existenzende der betroffenen Betriebe. Eine besonders hohe Brandgefahr bestand damals bei den Bierbrauern, die die Gerste zur Malzherstellung über dem offenen Feuer rösteten.
Um den Ruin durch einen Brand zu verhindern, schlossen 101 Brauereien bereits 1591 einen »Feuerkontrakt«. War eines der Mitglieder durch einen Brand betroffen, wurde ihm durch Pflichtbeiträge der anderen Mitglieder wieder auf die Beine geholfen. Aus dem Feuerkontrakt ging dann 1676 die Hamburger Feuerkasse hervor - die älteste, noch existierende Versicherung der Welt. Später wurde die Feuerversicherung zur Pflichtversicherung im Hamburger Stadtgebiet und schloss u. a. auch Hochwasser- und Sturmschäden mit ein.
Das Austrittsverbot aus der Hamburger Feuerkasse und damit das Ende der Monopol- und Pflichtversicherung wurde erst 1994 durch einen EU-Beschluss zum Wettbewerbsrecht gekippt.
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